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     Die Wasserflugzeughäfen von Köln

Bei der Beschreibung des Wasserflugzeughafens Köln muss man zwischen mehreren Wasserflugzeughäfen unterschieden werden:
 

der Wasserflugzeughafen an St. Kunibert,
  
          der transatlantische Wasserflugzeughafen für Luftpost im Niehler Hafen
  
              ein Passagierflughafen an der Machabäerstrasse?
  
                  und in den 50er Jahren ein Wasserflughafen der Royal Airforce.
 

 
     Der internationale Wasserflugzeughafen an St. Kunibert
Bereits 1914 arbeitet man auf Betreiben der AEG Berlin an der Schaffung eines Luftboothafens in Köln und Einrichtung eines Wasserflugzeug-Verkehrs von Köln nach Mainz. Ein planmäßiger Luftverkehr von Köln bis Königswinter stand unmittelbar bevor. Leider wurden diese Pläne durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges beendet.
Ab Herbst/Winter 1926 führte die Westflug GmbH, Bad Oeynhausen mit Junkers F 13-Wasserflugzeugen Werbeflüge über am Rhein gelegene Städte durch. Deren Stammeinlagen sollten die finanzielle Grundlage für die Verlängerung der geplanten Rheintallinie Rotterdam-Duisburg-Köln über Bonn, Mainz und Basel ermöglichen. Dieser Plan wurde nicht durchgeführt.
Ab 1927-05-16 führte dann die Deutsche Luft Hansa in Ihrem Sommerflugplan die regulären Passagierflüge von Köln - Duisburg - Rotterdam bis Ende August durch.

In Höhe der Kunibertskirche, an der sog. „Kunibertsrampe“, wurde ein Floßanleger gebaut, der die zu Wasserflugzeugen umgebauten Junkers F 13 anlanden konnte. Neben dem eigentlich Floß gab es noch ein Häuschen für das Postpersonal um die Post zu lagern und den Piloten Informationen bzgl. der Wetterlage usw. geben zu können.
Eingesetzt waren die Junkers F 13 „Stößer“, Kz: D-373 und die Junkers F 13 „Baumläufer“, Kz: D-433. Diese Maschinen trugen auf dem Leitwerk den Firmennamen Westflug GmbH , hatten aber den typisch Luft Hansa Anstrich.

Vermerk: Daß zu dieser Zeit 1926/27 schon die Linie beflogen wurde, geht daraus hervor, dass die Illustrierte Kölnische Zeitung bereits 1926 über einen „Luftverkehr zwischen den Rheinstädten Köln-Duisburg-Rotterdam“ berichtete. Weiter heißt es dort: „Zur Werbung für diesen Gedanken veranstaltet die Kölnische Zeitung besondere Flugtage.“

Die Westflug GmbH, Bad Oeynhausen kann auch eine Tochter der DLH AG gewesen sein.

Der Wasserflugzeughafen an St. Kunibert












Links:
Um im Hintergrund die Bastei und die zweite F 13 zu sehen, bewegen Sie bitte den Cursor über das Foto.


Wasserflugzeug F 13 vor alten Messegebäude
Die folgenden Wasserflugzeuge von Typ Junkers F 13 wurden auf der Rheintallinie eingesetzt:

  D 207   "Falke"
       
  D 433   "Baumläufer"
       
  D 463   "Tauchente"
       
  D 373   "Stößer"
        
 
 
 
Morgens um 7.10 Uhr flog die Maschine ab und kam abends um 19.30 Uhr wieder zurück.

Wenn Sie den Cursor über das Bild bewegen, können Sie auf der anderen Rheinseite die alten Messegebäude von 1924 sehen.
In der neuerbauten Messe begann am 12. Mai 1928 die internationale Presseausstellung "Pressa" bis Oktober.
 
Wasserflugzeug F 13


Auf diesem Foto wurde die "D 433 - Baumläufer" vor einer Industriekulisse im Ruhrgebiete (wahrscheinlich Duisburg) fotografiert. Diese Maschine beflog, wie die anderen, die Strecke Köln - Duisburg - Rotterdam.
Diese Maschine wurde von der Firma Westflug GmbH eingesetzt.
Wasserflugzeug Junkers F 13 in Köln


Auf dem Seitenschild kann man schwach die Route erkennen: Köln - Duisburg -  Rotterdam.

Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild.

Die Aufnahme entstand wahrscheinlich im Duisburger Hafen. Interessant ist, dass die Maschine mit dem Heck auf dem Floß steht.
Wasserflugzeug Junkers F 13 in Köln


Der Text unter dem Foto lautet:

"Luftverkehr zwischen den Rheinstädten"
Zur Werbung für diesen Gedanken veranstaltet die Kölnische Zeitung besondere Flugtage."

Die "D 373" wurde auch als Landflugzeug auf dem Butzweilerhof zur Passagierbeförderung eingesetzt.
Wenn Sie den Cursor über das Bild bewegen, sehen Sie ein Foto der Maschine vor der Riesenflugzeughalle. Bitte beachten Sie das normale (Räder-)Fahrwerk.
Die im Vorjahr 1927-05-26 mit Wasserflugzeugen beflogene Rheinstrecke Köln-Duisburg-Rotterdam wurde am 14. Mai 1928 nicht wieder eröffnet. Auch der Wasserverkehrslandeplatz am Kaiser Friedrich Ufer wurde nicht eingerichtet.

In einem Brief vom 27. September 1927 an den Oberbürgermeister Konrad Adenauer wird bezgl. Überseeflughafen Köln von einem Herrn (Name unbekannt) geschrieben:

„… habe ich schon darauf hingewiesen, dass nach einem Dafürhalten Ströme, die einen regen Schiffsverkehr ausweisen, für einen späteren Ozeanverkehr nicht in Frage kommen können. Hinzu kommt, dass auch bei Niedrigwasserstand die Tiefe des Wassers nicht ausreichen würde für große Wasserflugzeuge. Dieser Ansicht sind auch die Flugsachverständigen auf dem hiesigen Flugplatz.“

Hier das seltene Foto einer Junkers F 13 auf dem Rhein vor dem Siebengebirge. Da die Rheintalstrecke von Rotterdam über Duisburg nur bis Köln verlief, ist das nachfolgende Foto sehr interessant.
Hiermit möchte ich mich bei Hans Burgwinkel vom Poller Heimatmuseum für die Überlassung dieses Fotos bedanken.
 
Ein Junkers F13 Wasserflugzeug auf dem Rhein vor dem Siebengebirge
 
 
Kunibertsrampe in KölnBild unten: Heute siehte es an der Stelle des ehemaligen Wasserflugzeughafen so aus: Die Baracke stand dort, wo im Foto die Passanten auf der linken Seite sitzen. Die schmale Treppe direkt an der Kaimauer ist auch auf den historischen Fotos zu sehen.

Bild rechts: Durch Zufall konnte ich die ehemalige Stützmauer der eigentlichen Kunibertsrampe fotografieren. Bei Bauarbeiten wurde hier ein Loch für Rohre gegraben, wodurch die Mauer zum Vorschein kam. 
 
Wasserflugzeughafen in Köln Standort 2015
 

 
 
     Der transatlantische Wasserflugzeughafen im Niehler Hafen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Busch für seine Informationen zu diesem Unternehmen bedanken.
 
„Köln als Überseeflughafen“ 12. August 1927
Unter dieser Überschrift erschien am ein Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 403:
Im Hinblick auf die von dem Flieger Koennecke geplante Ozeanüberquerung ab Köln, wurden hier Überlegungen über den besten Abflugort für einen Überseeflugverkehr angestellt. (Siehe dazu "Otto Könnecke - der Atlantikflieger") Man kam zu dem Schluß, dass sich Köln wegen seiner guten Lage am Rhein, seiner geringen Entfernung zum Atlantik, seiner ausgezeichneten verkehrsgeographischen Lage und der günstigen Wetterverhältnisse besonders gut eignet. Der Luftfahrtmitarbeiter der Kölnischen Zeitung, Hauptmann a. D. Dr. Hildebrandt, hat bereits vor einiger Zeit als geeignetsten Ort für einen Wasserflughafen die Windungen des Rheins nördlich von Köln bezeichnet. Die Schwierigkeiten der großen Startlänge der Wasserflugzeuge sowie der unterschiedlichsten Windrichtungen waren seiner Meinung nach durch geeignete künstliche Startmittel (Startplattform auf Schienengleise entlang des Ufers) zu lösen.

Der Flughafen Köln Butzweilerhof hatte zweistelligen Zuwächsen in der Personen- und Frachtbeförderung. Der Platz war auch ein großes Postverteilzentrum. Um die Post nach Amerika noch schneller zu befördern, kam es nach der Indienststellung des Schnelldampfers "Bremen" zu einer Zusammenarbeit zwischen der Reichspost, der Luft Hansa und der Norddeutschen Loyd. Auf dem Vierschrauben-Turbinen-Schnelldampfer "Bremen" wurde eine Flugzeugschleuder der Firma Heinkel eingebaut. Vor der jeweiligen Küste sollte innerhalb der Reichweite Postflugzeug vom Schiff katapultiert werden

postflugzeug D-1717 ModellDr. Heinkel hatte in seiner Werkstatt in Warnemünde bereits früh mit Flugzeugschleuderanlagen experimentiert. So lieferte er als einer der ersten 1925 eine Ablaufbahn an die japanische Marine. Die dort gewonnen Erkenntnisse verwertete er in der Anlage die er für die beiden Schnelldampfer Bremen und Europa konstruierte. Diese Anlagen wurden zwischen den beiden Schornsteinen eingebaut. Diese Schleuderanlage wurde drehbar montiert, damit das Postflugzeuge in fast jede Richtung in den Wind katapultiert werden konnten. Die Ablaufschiene hatte eine Länge von 27 Metern und eine Höhe über dem Meeresspiegel von 25 Metern. Auf der Schiene war ein Startschlitten angebracht, der die Maschine, die mit Pilot, Bordfunker, ca. 200 kg Postsäcken und Treibstoff relativ schwer war, auf ca. 110 km/h beschleunigte.
Angetrieben wurde der Schlitten mit Pressluft, wodurch das Flugzeug in 1,5 Sekunden auf seine Startgeschwindigkeit gebracht wurde. Um die Schiene durch den Startschlitten nicht beschädigen, wurde der Schlitten kurz vor Ende mit Pressluft abgebremst.

postflugzeug D-1717 Start vom Schnelldampfer Bremen

Als Postflugzeug wurde eine Heinkel 12 ausgewählt, die die Kennnummer "D-1717" erhielt. Diese Maschine war mit einem amerikanischen Pratt&Whitney-Hornet-Motor von 450 PS ausgerüstet und konnte bei einer Geschwindigkeit von ca. 190 km/h ca. 200 kg Post transportieren
Die Maschine hatte eine Eigengewicht von ca. 2600 kg.
Die Besatzung bestand aus dem Piloten und einem Bordfunker .

Rechts: Die D-1717 beim Start vom Schnelldampfer "Bremen"

schnelldampfer "Bremen"

Der Vierschrauben-Turbinen-Schnelldampfer Bremen war bei der Indienststellung am 16. Juli 1929 ein Wunderwerk der Technik. Die erste Reise ging unter der Führung von Kapitän Ziegenbein direkt nach Amerika. Ziel war natürlich das blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung zu gewinnen. Und so fuhr die Bremen, verabschiedet von tausenden von Zuschauern, Richtung Amerika mit einer Geschwindigkeit von ca. 29 kn (ca. 55 km/h).


postflugzeug D-1717 beim Start vom Schnelldampfer "Bremen"
Um die vielen Zuschauer zu sehen, bewegen Sie bitte den Cursor über das Bild.








Am 22. Juli 1929, ca. 180 Seemeilen vor New York, erfolgte der erste Start eines Postflugzeuges. Pilot war von Studnitz. Als Bordfunker war Kirchhoff eingesetzt. Die Maschine startete um 13:05 Uhr.
(Kirchoff gelang es später, mit den Piloten von Gablenz und Untucht auf der Ju 52 D-ANOY "Rudolf von Thüna" eine Passage von Kabul nach China zu finden.
Eine weitere spannende Geschichte.)

Luftpost "Bremen"
 
Zum Anlass dieser Premiere wurde ein besonderer Stempel ausgegeben. Bitte bewegen Sie den Cursor über die Luftpost.

 
 
 



Nach ca. einer Stunde Flugzeit landete die D-1717 im New Yorker Hafen in Brooklyn an der Pier der Norddeutschen Loyd. Bereits 2 Stunden später wurde die Post auf dem Hauptpostamt verteilt und war dem Weg in die gesamte USA.


D-1717 in New York
Hier die D-1717 im Hafen noch ohne den Schriftzug "New York. 











"Bremen" in New York






Am gleichen Tag erreichte die "Bremen", unter dem Sirenengeheul und Geleit hunderter Schiffe, New York und hatte mit der Fahrzeit von 4 Tage, 18 Stunden und 17 Minuten den Rekord der britischen "Mauretania" gebrochen und somit das blaue Band gewonnen.
Die Ankunft der "Bremen" war Tagesgespräch in New York. Aber auch der erste deutsche und schnelle Postverkehr wurde besonders hervor gehoben. An diesem Mittwoch, dem 16. Juli 1929, gelangte die Post von Berlin in der Rekordzeit von 6 1/2 Tagen nach New York.


D-1717 mit beschriftung "New York"


D-1717 vor Schnelldampfer "Bremen"













Am folgenden Tag, Donnerstag den 17. Juli 1929, wurde das Postflugzeug D-1717 vom New Yorker Bürgermeister Jimmy Walker und 3500 Gästen auf den Namen "New York" getauft. Die Taufe fand in der Flugzeughalle von New York statt.



"Schnelldampfer "Bremen"

Nach 10 Tagen, am Samstag den 27. Juli 1929, fuhr die Bremen planmäßig zurück nach Bremerhaven. Der Postflug startete planmäßig am 1. August um 9:30 Uhr auf der Höhe von Cherbourg und landete  planmäßig in Blexen, einem kleinen Ort bei Bremerhaven. Von dort wurde die Post am selben Tag mit einem Sonderflug nach Berlin geflogen. Somit ergab sich eine Rekordlaufzeit von sagenhaften 5 Tagen und 11 Stunden.

Auf den Fahrten wurde der Postflugdienst fortgesetzt. Sobald die Bremen in Reichweite der Amerikanischen Küste kam, flog das Postflugzeug im Morgengrauen los.
Auf der Rückfahrt nach Europa startete das Flugzeug in der Nähe von Cherbourg, um direkt auf den kleinen Flugplatz Blexen zu fliegen, wo eine Sondermaschine die Post nach Berlin weiter transportierte.
Eine zweite Route ging nach Köln, um in der Nähe des Niehler Hafens zu wassern. Im Niehler Hafen wartete ein Postauto, um die Postsäcke auf den Butzweilerhof zu bringen, wo die Luftpost weiter verteilt wurde.

Bild links: Die Ankunft der "Bremen" in Bremerhaven


Das Wasserflugzeug war morgens gegen 6 Uhr in Höhe von Borkum von Bord des Schnelldampfers „Bremen“ abgeschleudert worden. Auf dem Weg nach Köln landete die Maschine zunächst in Amsterdam. Abflug nach Köln-Niehl um 9.50 Uhr.
 
D-1717 im Niehler Hafen

Kurz nach 11 Uhr am 19. September 1927 landete Jobst v. Studnitz, mit Funk-Maschinist Kirchhoff sein Katapultflugzeug Heinkel He 12 „New York“, Kz: D-1717, in Nähe des Kölner Niehler Hafens auf dem Rhein. Die Maschine legte an einem kleinen Holzfloß im Hafenbecken an, das eigens als Landebrücke am Vortag dorthin transportiert worden war.
Zur Begrüßung erschienen: der Kölner Bürgermeister Bergmann, Hafendirektor Böker, Beigeordneter der Stadt Köln, Bergmann sowie Vertreter der Deutschen Luft Hansa und der Post.
Das Ereignis wurde als Meilenstein der Postgeschichte gewürdigt.


D-1717 im Niehler Hafen








Diese beiden Bilder zeigen die D-1717 "New York", das Postflugzeug
der "Bremen" am Donnerstag den 19.09.1929 im Niehler Hafen.

Das Floß, auf dem die D-1717 "New York" fest gemacht hat, wurde von 1926 bis 1927 für den Wasserflugzeughafen an St. Kunibert (s. o.) benutzt. Interessant ist dabei, dass das Floß aufgehoben wurde nachdem der Betrieb des Wasserflugzeughafen an St. Kunibert eingestellt wurde. Wahrscheinlich gab es zu dieser Zeit konkrete Planungen für die Transatlantiklinie.

 
Auf Grund des hier rechts veröffentlichten Bildes konnte der Standort eindeutig identifiziert werden. Der Standort des transatlantischen Wasserflugzeughafen lag im Niehler Hafen an der Spitze der beiden Hafenbecken.

Standort des transatlantischen Wasserflugzeughafens im Niehler Hafen - Köln.

Bitte bewegen Sie den Cursor über den hier links abgebildeten Stadtplan um den Standort im heutigen Hafenbecken zu sehen..





Bild unten: Ansichten des heutigen Standort im Niehler Hafen.
Originale Fotos kommen noch.
 
Standort des transatlantischen Wasserflugzeughafens im Niehler Hafen - Köln.



In seiner Rede zur Begrüßung der Maschine erklärte der Kölner Bürgermeister Bergmann:

"Wir haben die Ehre, Sie in Köln herzlich willkommen zu heißen, wo wir Sie schon mit Sensucht und Ungeduld erwartet haben. Ihr Katapultflug ist ein evidenter Beweis, daß die internationalen Postbehörden, daß vor allem die Deutsche Industrie sich nicht auf herkömmlichen Bahnen bewegt, sondern in immer ständigen Fortschritt neue Tatsachen internationaler Postverbindung herbeizuführen sucht.
Die Stadt Köln hat einen gewaltigen Postverkehr. Alleine vom Bahndamm 10 in Köln gehen täglich 300 Wagen in alle Teile der Welt hinaus. Man kann sagen, dass keine Stadt in Deutschland und vielleicht keine Stadt draußen einen derartigen Postverkehr zu bewältigen hat wie Deutschland."  

Nachdem die Postsäcke ausgeladen und mit einem Lkw zum Butzweilerhof gebracht waren, sortierten Beamte der Reichspost die Briefe, die dann schnellstens mit anderen Flugzeugen vom Butzweilerhof in alle Welt weiter transportiert wurden.
Postverteilstelle Flughafen Köln Butzweilerhof

Die Postverteilstelle Butzweilerhof
 











































Wie schwierig die Schleuderflüge vor der amerikanischen Küste waren, erlebte der Flugzeugführer der "D-1717" bei seiner dritten Reise. Das, am 9. September 1929 in Richtung New York, abgeschossene Flugzeug geriet nach 2 1/2 Stunden in eine so ausgedehnte Nebelbank, dass es umkehren musste. Mit grosser Mühe und mit Hilfe von Funkpeilungen fand der Flugzeugführer zum Schiff zurück. Da ruhige See herrschte, konnte das Flugzeug zu Wasser gehen und wurde wieder hochgehievt.

Im Jahre 1930 konnten die Vorausflüge auf der Rückfahrt, dank der Erfahrungen der Piloten, so verbessert werden, dass das Flugzeug in der Regel schon am Tage vor der Ankunft des Schiffes in Southampton, also 2 Tage vor der Ankunft in Bremerhaven, den Dampfer verliess und die Post in Southampton ablieferte. Die Luftpostsendungen wurden von dort sofort mit dem Kraftwagen nach London gebracht und konnten mit dem Postflug nach Köln, Hannover oder Berlin weiterbefördert werden. Die Vorausflüge ermöglichten für die Post einen Zeitgewinn von rund 20 Stunden in der Richtung nach Amerika und von 1 bis 2 Tagen in Richtung Europa. Es ist begreiflich, dass unter diesen Umständen starker Gebrauch von der geschilderten Luftpostbeförderung gemacht wurde.

Schnelldampfer "Bremen"Die Deutsche Reichspost und die Deutsche Lufthansa waren bemüht, in Richtung Amerika den selben Zeitgewinn von 1 - 2 Tagen wie in der Gegenrichtung zu erzielen. Zu diesem Zweck wurde das Schwesterschiff der "Bremen", die "Europa", 1930 ebenfalls mit einer Flugzeugkatapultanlage ausgestattet. Sie hatte am 25.März 1930 auf ihrer Jungfernreise unter Führung des Kommodore Johnson in einer Rekordfahrt von 4 Tagen 17 Stunden und 6 Minuten New York erreichte und damit ihrem Schwesterschiff "Bremen" das blaue Band entriss.
Dieser erste Flug des Flugzeuges "D-1919" fand bereits am Tage vor Eintreffen des Schiffes in New York statt und führte über Sidney (Neuschottland) nach New York. Die Gesamtstrecke des Fluges betrug 2585 km, die in etwa 18 Stunden Flugzeit zurückgelegt wurden. Der Vorsprung vor der gewöhnlichen Schiffspost erhöhte sich so auf 2 Tage. Bei der am 16. Oktober 1930 in Bremerhaven begonnenen Reise der "Europa" und bei der Rückreise, konnten die vorgesehenen Vorausflüge nicht ausgeführt werden. Die eingelieferten Postsendungen erhielten einen Stempelvermerk über den Ausfall der Flüge. Im Oktober 1931 ereignete sich der einzige schwere Unfall in der Geschichte der transatlantischen Luftpostbeförderung. Am 5. September 1931 startete die D-1717 von Bord der "Bremen" und befand sich planmäßig auf dem Flug nach New York. Nach einer Zwischenlandung in Sidney in Neuschottland verunglückte die Maschine über der Cobequid-Bucht. Dabei kam Pilot Simon und Funker Wagenknecht ums Leben. Post und Flugzeug waren verloren. Als Nachfolger der Heinkel 12 wurde eine Junkers J 46 beschafft. Diese Sonderanfertigung für den Postflug hatte eine voll verglaste Kanzel, einen BMW "Hornet C" Motor mit 600 PS und, wie die Vorgängermaschine, ein Funkgerät. Durch ihren roten Anstrich war das Postflugzeug sehr auffällig und konnte so im Notfall bei einer Notwasserung besser gefunden werden.

Postflugzeug JunkersDie Maschine trug die Kennung "D-AHYL" und den Namen des Schiffes "Bremen".Die "Bremen" wurde einen Tag nach dem Auslaufen aus New York auf hoher See, am 1.September 1939, vom Ausbruch des 2. Weltkrieges überrascht. Der Kapitän ließ das Schiff sofort mit einem Tarnanstrich versehen und nahm Kurs auf das damals noch befreundete Murmansk in der Sowjetunion. In der Nacht zum 13. Dezember wurden die britischen Sperrblockaden durchbrochen und die "Bremen" gelang sicher zurück nach Bremerhaven. Dort wurde der Gigant am Columbuskaj als Wohnschiff für Marineangehörige eingesetzt.

Als Rache für eine dumme Ohrfeige, setzte wahrscheinlich der Schiffsjunge Adelbert Schmidt das Matratzenlager des Schiffes in Brand. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus und griff auf das gesamte Schiff über. Trotz Einsatz vieler Feuerwehren, die sogar aus Cuxhafen und Hamburg zur Hilfe eilten, konnte das Schiff nicht mehr gerettet werden. Die legendäre "Bremen" sank an ihrem Ankerplatz und brannte vollständig aus.

Der 17-jährige Schiffsjunge Adelbert Schmidt wurde von der Nazijustiz hingerichtet.  

An dieser Stelle möchte ich auf die Internetseite www.katapultpost.dk aufmerksam machen wo Sie weitere Informationen bekommen. Sie finden hier genaue Informationen zu den einzelnen Katapultflügen.


 
 
Zum Abschluss noch zwei Bilder die die Junkers F 13 D-463 auf der Weser bei Blexen bzw. am Landungssteg zeigt.


Junker F 13 D463 am Wasserflughafen Blexen auf der Weser Junker F 13 D463 auf der Weser bei Blexen
 
 
 
 
 
 










Auf der Seite "Katapultpost "Bremen" und "Hamburg"" von Manfred Kaiser finden Sie weitere interessante Informationen zu der Katapultpost http://www.manfredkaiser.de/katapult_de.html.
  
  

 
     1935 - Wasserflughafen Höhe Machabäerstraße

Ein Herr Welsch, ein Nachbar von Herrn Heribert Suntrop erzählte folgende Geschichte:
Auf dem Rhein in Höhe der Machabäerstr. befand sich eine Flugzeug-Anlegestelle der DLH, von der Wasserflugzeuge vom Typ Junkers W 33 (oder 34?) mit 4-6 Sitzen nach Frankfurt/M. starteten.
Bei zu geringem oder keinem Passagieraufkommen, wurde die Reichsbahndirektion am Rhein angerufen und zwei Personen als Ballast angefordert. Die angeforderten Leute flogen dann mit bis nach Frankfurt/M. und kamen anschließend mit der Eisenbahn wieder zurück. Dies erfolgte kostenlos, da die ausgesuchten Eisenbahnmitarbeiter im Besitz von Dienstfahrkarten waren. Die Flüge fanden nachmittags statt.
Anm.: Herr Welsch flog auch als „Ballast“ mit.

Über den genauen Standort sowie Form und Art der Anlegestelle konnten keine Angaben gemacht werden. Ob es sich dabei um den Wasserflugzeughafen an St. Kunibert gehandelt hat, ist nicht bekannt. Schließlich endet die Machabäerstraße in der Nähe des Wasserflugzeughafens.. Auch gibt es keine Fotos einer W33 oder W 34 auf dem Rhein oder dieses Wasserflugzeughafens. Daher besteht auch die Möglichkeit, dass Herr Welsch sich in der Erinnerung mit den Jahreszahlen vertan hat.
 

 
     Royal Airforce im Niehler Hafen?

Nach dem Krieg nutzte die Royal Airforce den Niehler Hafen als Standort für ein großes Wasserflugzeug. Leider ist über den Typ und den Auftrag dieser Maschine bisher nichts bekannt. Die Maschine wurde aber mehrfach vom Luftfahrtexperten Bernhard Faßbender gesehen.
 
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